Haie-Aus: Mahon und Clouston im Kreuzverhör

  • Köln Platz vier nach der Hauptrunde. Die Quali für die Champions Hockey League verpasst. Viertelfinal-Aus gegen Wolfsburg. Die Saisonziele der Haie wurden diese Saison allesamt verpasst. Das sagen Sportdirektor Mark Mahon und Trainer Cory Clouston dazu.

    Alle Ziele wurden verpasst. Mal provokativ gefragt: Haben Sie beide versagt?

    Mahon: Wir haben nicht das erreicht, was wir erreichen wollten. Das ist eindeutig…

    Clouston: …aber jetzt alles negativ zu sehen ist auch falsch. Hätten wir unsere vielen Chancen genutzt, würden wir jetzt im Halbfinale spielen und alle wären zufrieden.

    Sie sind aber ausgeschieden…

    Mahon: Deshalb müssen wir sehen, was wir nächste Saison besser machen können.

    Clouston: Wir müssen mehr Tore schießen. Das ist aber nur bedingt planbar.

    Was war schon dieses Jahr drin?

    Mahon: Wir hätten auch dieses Jahr Meister werden können, das Team war stark genug besetzt.

    Clouston: Aber wir waren nicht so eiskalt wie Wolfsburg und hatten auch nicht das nötige Glück. Das hat uns das Halbfinale gekostet.

    Was können Sie von Wolfsburg lernen?

    Mahon: Wolfsburg arbeitet sehr kontinuierlich...

    Clouston: …jeder ihrer Spieler spielt seit Jahren seine Position im System des Trainers. Da müssen wir auch hin.

    Weshalb spielte das Team nach der Suspendierung von Patrick Hager plötzlich besser?

    Clouston: Das Team hat in jedem Playoff-Spiel mit großem Charakter gekämpft, die Eigendynamik ist aber in jedem Spiel eine andere.

    Mahon: Das Team hat professionell reagiert und weiter Gas gegeben. Mehr möchte ich zu den Thema jetzt auch nicht mehr sagen.

    Wie läuft die Suche nach neuen Torjägern?

    Mahon: Die Suche ist in vollem Gange. Ich schaue in den nächsten zwei Monaten etwa 40 Spiele. Dazu ist Cory in Nordamerika unterwegs, um Spieler zu sichten. Wir werden jeden Tag telefonieren.

    Clouston (lacht): Auch wenn wir uns nicht leiden können.

    Wie schwer ist es, Top-Spieler nach Köln zu bekommen?

    Clouston: Nicht schwer. Die Haie haben in der Eishockey-Szene einen hervorragenden Ruf. Aber alle müssen auch wissen, was es bedeutet für den KEC zu spielen.

    Was meinen Sie damit?

    Clouston: Wir haben ein immenses Medien- und Zuschauer-Interesse. Die Erwartungshaltung ist sehr groß. Bei Fans, Medien, unserem Haupt-Gesellschafter Frank Gotthardt – und natürlich uns selbst.

    Mahon: Wir müssen Spieler mit „Köln-Faktor“ finden. Jungs, die diesem Druck standhalten.

    Das galt offenbar nicht für Abgänge wie Max Reinhart oder Travis Turnbull.

    Clouston: Sie werden kein schlechtes Wort von mir hören. Ich kann nur verraten: Max Reinhart hat sich jeden Tag für den KEC zerrissen.

    Scouten Sie auch bei der WM?

    Mahon: Wir werden uns alle Spiele genau ansehen – und haben die Augen offen. Ich freue mich sehr drauf.

    Clouston: Ich mich auch. Spieler wie Sebastian Uvira, Nico Krämmer oder Pascal Zerressen haben eine Klasse-Entwicklung genommen dieses Jahr. Ich möchte auch sehen, wie sie sich international schlagen. Zum ersten Mal in meinem Leben drücke ich Deutschland die Daumen.


    Quelle: Express