Tom Kühnhackl schreibt Geschichte

  • Die Meisterschaftstrophäe zu holen, war schon Uwe Krupp in den neunziger Jahren gelungen, aber sie erfolgreich zu verteidigen, das war neu. Zwar hatte Krupp auch in zwei Meisterteams gestanden (Colorado 1995 und Detroit 2002), aber in seinem zweiten Meisterjahr nicht genug Spiele absolviert, um in die Trophäe eingraviert zu werden.

    Ärgerlich war für Kühnhackl in diesem Fall, dass er sein sportliches Ziel auf dem Eis erreichen wollte und nicht auf der Tribüne.

    Auch auf dem Weg zur Meisterschaft zeigte sich Kühnhackl nicht immer mit sich zufrieden. Wenn man nach den reinen Zahlen ging, war sogar ein leichter Rückschritt zu verzeichnen. 2015/16 hatte er für die letztendlich erreichten 15 Punkte in der Vorrunde 42 Spiele benötigt, in der aktuellen Vorrunde kam er zwar auf 16 Punkte, brauchte dafür aber 57 Spiele. Da sollten die Play-offs gerade recht kommen und als er in Spiel vier der ersten Runde gegen die Columbus Blue Jackets ein Tor zum 3:4 machte, da sah die Welt auch noch gut aus. Dann kam die zweite Runde gegen St. Louis und ohne scheinbare Einwirkung des Gegners musste Kühnhackl passen. Das „Warum“ ist bis heute ungeklärt, denn das sportliche Management wollte den Gegner über einen Einsatz im Unklaren lassen und lancierte lediglich eine Meldung über eine Verletzung im unteren Körperbereich, um kurz darauf von einer Grippe zu sprechen.

    Letztendlich kurierte Tom Kühnhackl seine Verletzung schnell wieder aus aber der Play-off-Zug war leider ohne ihn abgefahren. Headcoach Mike Sullivan entschied sich, keine Experimente durchzuführen und seinen Play-off-Express, der vor allem ohne große Verletzungen ausgekommen war, nicht zu verändern. Vier Wochen später darf geschrieben werden, dass dies gelungen ist.

    Tom Kühnhackl, zusammen mit dem Schweizer Mark Streit der einzige Mitteleuropäer im Team der Penguins, war jedenfalls glücklich: „Ich habe noch weniger Worte als im letzten Jahr. Es ist schwierig, die Trophäe zu gewinnen, und dann zweimal hintereinander. Mit dieser Mannschaft ist es ein unbeschreibliches Gefühl.“

    Ob Kühnhackl seinen bis 2018 laufenden Vertrag in Pittsburgh vollständig erfüllen kann, steht zurzeit noch in den Sternen. Der gebürtige Landshuter möchte dies gerne, aber da in der Wüstenstadt Las Vegas ein neuer NHL-Verein in den Startlöchern steht und sich aus dem reichhaltigen Angebot an NHL-Spielern bei jedem Verein (fast) frei bedienen darf, besteht durchaus die Möglichkeit, dass Kühnhackl im Spätsommer nicht im Ohio River baden gehen kann, sondern im 30 Kilometer von Las Vegas entfernten Lake Mead.


    Quelle: Hockeyweb