Der eine oder andere hat es gestern beim Spiel bereits mitbekommen, das die Haie ein saftige Geldstrafe zahlen müssen. Der Grund ist irgendwie ziemlich besch….. und da kann man eigentlich nur mit dem Kopf schütteln.
Darum geht es: Das gestrige Spiel gegen Mannheim fand an einem sogenannten Stillen Feiertag (Allerheiligen) statt. In unseren schönen Gesetzen steht, das an den "Stillen Feiertagen" zwischen 0500 Uhr und 1800 Uhr keine Veranstaltungen statt finden dürfen. Genauer Wortlaut: Von 5 bis 18 Uhr sind Märkte, gewerbliche Ausstellungen und Sport- und ähnliche Veranstaltungen (einschließlich gewerblicher Tausch- oder Züchterausstellungen verboten. Auch Zirkusvorstellungen, Volksfeste, Freizeitanlagen mit tänzerischen und artistischen Darbietungen oder der Betrieb von Spielhallen und die Öffnung von Diskotheken sind untersagt.
Soweit so gut, denn Gesetz ist Gesetzt. Was aber einfach unverschämt ist, das die Haie erst am 28. Oktober, sprich 3 Tage vor dem Spiel gegen Mannheim, vom Ordnungsamt der Stadt Köln bzw. von der Abteilung für spezielle Gewerbeangelegenheiten das Schrieben bekommen haben. In dem Schreiben wurden die Haie nun eindringlich dazu aufgefordert, dieses Verbot zu beachten. Ansonsten begingen die Haie eine Ordnungswidrigkeit, die mit einer Geldbuße geahndet würde.
Philipp Walter sagte zu dem Schreiben: „Natürlich stehen wir als Veranstalter in der Verantwortung. Da die Feiertagsregelung aber von Jahr zu Jahr und von Ort zu Ort unterschiedlich gelebt wurde und wird, macht das so ein Gesetz schwer greifbar. Hier lag kein Vorsatz vor, wir haben auch keinerlei wirtschaftlichen Vorteil durch die Anfangszeit."
In der Vergangenheit gab es schon öfters Eishockeyspiele an stillen Feiertagen, die ohne Sanktionen geduldet wurden. Aus DEL-Kreisen heißt es, dass die Behörden manchmal dabei nur geringe Auflagen machten. So sollte beispielsweise in den Arenen keine laute Stimmungsmusik vor 18 Uhr gespielt werden. Was im übrigen beim gestrigen Spiel auch nicht gemacht wurde …..
Das Spiel in Köln wurde auch aufgrund von Sicherheitsbedenken nicht nach hinten verschoben. Die Polizei hatte mit dem KEC ein Sicherheitskonzept entwickelt, dass so kurzfristig vor dem Spiel nicht geändert werden konnte. Denn rund 1200 Mannheimer Fans reisten mit 22 Bussen an und sie sollten lt. Polizei sofort nach der Ankunft in Köln in die Arena geleitet werden. Bei einer Verschiebung wären sie je nach Ankunftszeit mindestens 90 Minuten noch durch Deutz marschiert.
Ich stelle mir jetzt die Frage: Warum wurde das Ordnungsamt erst wenige Tage vor dem Spiel aktiv? Schließlich ist der Spielplan der DEL mit allen Zeiten schon seit Anfang Juli bekannt. Dem Vernehmen nach hatten Mitarbeiter des Amtes per Zufall die Spielzeit der Haie erfahren und mussten dann aktiv werden, weil sie als Behörde die Gesetze schützen müssen. Ehrlich? Geht es noch? Wer glaubt denn so eine Aussage? Wahrscheinlich nur die Mitarbeiter des Amtes selber?
Meiner Meinung nach ist das pure Willkür der Stadt Köln, weil deren Geldsäckle bekannterweise leer sind und die sich dadurch eine schöne Einnahmequelle erhoffen. Wäre die gleiche Situation beim Lieblingsclub der Kölner gewesen, wäre da bestimmt keine Strafe auf den FC zugekommen. Daran sieht man im übrigen auch wieder, das man es sehr gerne von den kleinen nimmt. Ich kann darüber nur den Kopf schütteln. Am liebsten müsste man die Mitarbeiter des Amtes wegen Dummheit verklagen. Leider geht das hier nicht so einfach wie im Trump-Land. Da würden wir jetzt reich werden.
Philip Walter sagte im übrigen noch dazu: „Ärgerlich und für alle Beteiligten unnötig. Gesetz ist Gesetz. Ich frage mich dennoch, inwieweit die Regelung noch zeitgemäß ist. Vier Monate war der exakte Termin bekannt und kein einziger Mensch in der Bevölkerung hat daran Anstoß genommen.“
Ach ja, zu erwähnen wäre es noch, das an dem stillen Feiertag auch Krefeld vs. Düsseldorf (1630 Uhr) und Ingolstadt vs. Augsburg (17 Uhr) gespielt haben. Deren Ordnungsämter haben dem jeweiligen Heimteam keine Strafe aufgebrummt. Aber dies nur so am Rande …………...