60 Jahre Torhütermaske

  • Am 1. November 2019 jährte sich ein Datum, das praktisch keinem Eishockeyfan oder Spieler noch präsent ist, aber mit dem er bei jedem Spiel optisch konfrontiert wird, dem Einsatz der Torhütermaske. Man will es kaum glauben in heutigen Zeiten, aber die längst alltägliche Torhütermaske wurde vor genau 60 Jahren erstmals eingesetzt.

    Wir schreiben das Jahr 1959. In Deutschland spielt Eishockey eine Vorreiterrolle, denn erstmals wird eine führende erste Liga „Bundesliga“ genannt – und das schon seit 1958. Der allmächtige Fußball sollte erst 1963 dem Beispiel folgen. In der zweiten Bundesliga-Saison wird der SC Riessersee überraschend Deutscher Meister vor dem EV Füssen und im Kader spielen Akteure wie Hans Huber, Lorenz Fries oder Rudi Pittrich. Im Tor steht Michael Hobelsberger – und Hobelsberger steht wie alle Torleute seiner Zeit ohne Helm zwischen den Pfosten, riskiert also bei jedem gegnerischen Angriff, bei jedem Schuss auf sein Tor nicht nur ein Gegentor, sondern auch seine Gesundheit.

    Auf der anderen Seite des Atlantiks, wo die Original Six (Montreal, Boston, Detroit, New York, Chicago und Toronto) ihre Meisterschaft in der NHL ausfechten, sieht es nicht anders aus. Die Torhüter stehen den gegnerischen Schüssen oberhalb der Brust schutzlos gegenüber.

    Einer dieser Keeper ist der Quebec-Kanadier Jacques Plante, der seit 1953 im Tor der Montreal Canadiens steht. Plante hatte schon im Training eine Maske aufgesetzt, aber für die Spiele hatte dies sein Trainer Toe Blake verboten. Am 1. November 1959 trafen die Canadiens im Madison Square Garden auf die New York Rangers und Plante bekam gleich im ersten Drittel einen Puck, abgefeuert von New-York-Stürmer Andy Bathgate, genau auf sein Nasenbein, dass diesem Druck natürlich nicht standhielt und auseinanderbrach. Plante musste blutüberströmt vom Eis, aber er zeigte dann auch dem Publikum, dass Eishockeyspieler von einem besonderen Schlag sind und Torhüter noch ein Quäntchen mehr draufhaben. Zum Ende des zweiten Drittels kehrte Plante zurück auf das Eis und trug erstmal eine Maske aus Fiberglas. Am Ende hatten die Montrealer 3:1 gewonnen, Plante wie üblich begeistert (Fangquote: 95 Prozent) und dann setzte der eisenharte Kanadier gegen seinen entsetzten Trainer durch, dass er die Maske weiterhin auch im Spiel benutzen durfte.

    Diesem Beispiel folgte schließlich die ganze Welt und ab der Saison 1973/74 spielten in der NHL alle Torhüter mit einer Maske.

    Quelle: Hockeyweb